Um der Vielschichtigkeit der Stadt Berlin als urbanem Lebens- und Kulturraum gerecht zu werden, sammeln wir ihre identitäts- und charakterstiftenden Zeugnisse in möglichst großer Vollständigkeit.
Damit erfüllen wir den gesetzlichen Auftrag als Berliner Landesbibliothek, das geistige und kulturelle Schaffen der Region zu sammeln, zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Ergänzend finden Sie in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin einen umfangreichen Bestand zu den verschiedenen Themen des Lebens in Städten, Kreisen und Regionen, wie etwa Nachhaltigkeit, Wohnen oder Mobilitätswende,
Wir sind Berlin
©ZLB | Foto: Moritz Haase
Mit unserem umfangreichen Service- und Veranstaltungsangebot bieten wir Ihnen vielfältige Perspektiven rund den Stadt- Lebens- und Kulturraum Berlin:
- Führungen und Spaziergänge beleuchten aktuelle und historische Themen
- Lesungen, Workshops und Vortragsreihen zielen auf aktive Teilhabe und Austausch mit und zwischen Berlinerinnen und Berlinern.
- Verschiedene Beratungsangebote zur Recherche in den Berlin-Sammlungen, zur Personensuche oder auch unserem Zeitungs- und Mikrofilmbereich erleichtern die Arbeit mit unseren Beständen.
Die Berlin-Sammlungen
©ZLB | Foto:Tim Deussen
Die Bestände der heutigen Berlin-Sammlungen haben ihre Ursprünge 1901. Im Gründungsjahr gelangte ein umfassender Teil der Magistrats- und Ratsbibliothek in die Berliner Stadtbibliothek. Dieser wurde in den darauffolgenden Jahren durch Schenkungen, Stiftungen und Ankäufe von Nachlässen und Nachlassbibliotheken ergänzt.
Sie finden bei uns eine herausragende Sammlung der Berliner Presse ab 1742, Adress- und Telefonbücher von 1707 bis zur Gegenwart und Historische- und Sondersammlungen, wie beispielweise Nachlassbibliotheken bedeutender Berliner Persönlichkeiten. Sie werden durch einen umfangreichen Bestand an Autografen ergänzt.
Moka Efti Equitable – das Etagenkaffeehaus an Berlins populärster Ecke
Zeichnung: Kaffeebar des Moka Efti (Detail)
©ZLB
Der neunte Kutscher-Roman „Transatlantik“ und die vierte Staffel von Babylon Berlin sind gerade in aller Munde, und da packen wir gern eine echte Rarität aus. Es handelt sich um eine reich illustrierte Werbebroschüre des Moka Efti-Konzerns aus dem Jahr 1929. Diese sollte die genusssüchtige Berliner Bohème an „Berlins populärste Ecke“ locken. Genauer, an die Ecke Friedrichstraße/Leipziger Straße, denn dort erstrahlte der neue Kaffeetempel Moka Efti Equitable mit imposanter Innenausstattung und allem modernen Komfort. Auf zwei Etagen wollte der Kaffeehausbesitzer Giovanni Eftimiades „ein Stück Orient für die Berliner City“ erschaffen.
Blick ins Medium
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Eine echte Rarität in der ZLB
Zeichnung | "Moka Efti Equitable" 1929 | Detail Kaffeehausszene
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Viele kleine Federzeichnungen und kolorierte Ansichten geben ungewöhnliche Einblicke ins Innere des damaligen Moka Efti. Anschauen kann man sich diese 32 Seiten starke Werbeschrift in den Berlin-Sammlungen. Diese Rarität ist weltweit tatsächlich nur in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) nachgewiesen.
Marmor, Majolika und viel echtes Grün
Auf den ersten Seiten nimmt der Innenarchitekt und Raumausstatter Urban Beaury die Leser und Leserinnen mit auf eine Führung durchs neue Moka Efti. Er begleitet sie Raum für Raum durch das „Etagenkaffeehaus“ – so zum Beispiel durch die mit weißem Marmor ausgestattete Konditorei, die große Café-Bar mit Majolika-Motiven, die farbenfrohen Konzerträume und den Billardsaal. Anschaulich erläutert er dabei die Beweggründe und Ideen hinter den vielen architektonischen Raffinessen. Dazu zählte auch sein Wunsch möglichst viele Pflanzen auf den rund 2.800 Quadratmetern Fläche zu gruppieren. Dies gelang durch den Einbau vieler Oberlichte mit farbigen Bleiverglasungen für eine größere Lichtzufuhr. Blumen stellte er beispielsweise in doppelt verglaste Fenster.
Nur eine Tasse Kaffee? Aber mit Sahne von Schmidt!
Zeichnung: Elektrische Rolltreppe zum Moka Efti (Detail)
©ZLB
Bei allen architektonischen Details, die in der Broschüre beleuchtet werden, geht es doch auch um das wichtigste Elixier in einem Café, den Kaffee selbst! So erfahren die Leser und Leserinnen viel über die Geschichte und Zubereitung des Kaffees. Die silbern blitzenden neuesten Dorag-Frischkaffeemaschinen beispielsweise, die durch die Fensterscheiben von der Friedrichstraße aus zu sehen waren, brühten bis zu 900 Tassen Kaffee pro Stunde. Und die Preise? Die Gäste erwartete „eine Schale echten Kaffees, frei von Surrogaten, liebenswürdig auf den Tisch gestellt – macht 25 Pfennig an der Bar, dazu noch Musik“. Was wollte man mehr, außer noch etwas Sahne dazu? Die wurde übrigens von „Sahne-Schmidt“ aus Tiergarten geliefert.
Das erste Kaffeehaus der Welt mit Rolltreppe
Um „die langweilige und zeitraubende Fahrstuhlbeförderung“ zu vermeiden, konnte die Kundschaft von der Friedrichstraße kommend die legendäre Rolltreppe in die erste Etage nutzen. Das gute Stück wurde von der Maschinenfirma Carl Flohr AG hergestellt und eingebaut. Viele weitere Firmen, die an der Innenausstattung beteiligt waren, sind am Ende der Broschüre im Annoncenteil aufgeführt. Darunter finden sich der weltbekannte Stuhlhersteller Thonet, die „Sächsische Klubsessel-Fabrik“ und der Berliner Hersteller der Agelindus-Neonleuchtröhren für Lichtreklame.
Signatur: Oc 485:SEBI
Unsere Sammlungen
Häufige Fragen
Sie finden die Berlin-Sammlungen im 1. und 2. Obergeschoss der Berliner-Stadtbibliothek.
Die Berlin-Sammlungen bieten ihre Bestände in Präsenznutzung an. Das heißt, die Berlin-Medien können vor Ort genutzt, aber nicht nach Hause ausgeliehen werden.
Bei Fragen zu den Beständen der Berlin-Sammlungen können Sie sich per Mail an BerlinSammlungen@zlb.de wenden.