Vortrag Im Schatten der Siegessäule- Walter Benjamins Erinnerungen an seine Berliner Kindheit um 1900
In seinem reich bebilderte Vortrag wird Prof. Dr. Hans Joachim Neyer die deutsche Geschichte von 1850 bis 1950 aufzeigen. Schauplatz ist der Berliner Tiergarten.
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©ZLB | Stefan Melchior
Berliner Stadtbibliothek | Berlin-Saal
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Hier findet Benjamin den Stoff für seine philosophisch-literarischen Miniaturen. Die Brücke des Herakles über den Landwehrkanal, die Friese und Architrave der Tiergartenvillen, „die Bendlerbrücke, deren linde Wölbung die erste Hügelflanke für mich wurde. Unweit von ihrem Fuß lag das Ziel: der Friedrich Wilhelm und die Königin Luise.“ Die Siegesallee und die Siegessäule.
Seit 1873 stand sie auf dem Königsplatz „wie das rote Datum auf dem Abreißkalender. Mit dem letzten Sedantag hätte man sie abreißen sollen.“ Im Exil gestaltet Benjamin die Kindheitserinnerungen zu Denkbildern, die „vielleicht befähigt sind, in ihrem Innern spätere geschichtliche Erfahrung zu präformieren.“ Nach der Umsetzung der Siegessäule 1939 grüßt Viktoria vom Großen Stern die aus Paris heimkehrenden Truppen. Nach dem Krieg plädiert Frankreich für den Abriss. Vergeblich. Walter Benjamin stirbt am 26.09.1940.
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Prof. Dr. Hans-Joachim Neyer war von 1994-2012 Direktor des Wilhelm-Busch-Museums in Hannover