Interview DREI FRAGEN AN … Jenny, Programmplanung ZLB
Aus dem Bereich Programmplanung erzählt uns Jenny im Interview mehr über ihre Arbeit, ihre Empfehlungen aus der Welt der ZLB und ihre Wünsche für die Zukunft der Bibliothek.
©ZLB | Foto: Helene Weckherlin
Jenny, wie sieht eigentlich dein Alltag in der Programmplanung in der ZLB aus?
Am schönsten finde ich es, wenn mein Arbeitstag mit einer Bibliothekseinführung beginnt. Dabei stelle ich den unterschiedlichsten Gruppen unsere Bibliothek und ihre Angebote vor. Mein Lieblingsmoment ist, wenn ich gegen Ende der Führungen die Teilnehmenden frage, ob Sie heute etwas über die Bibliothek erfahren haben, mit dem Sie nicht gerechnet haben. Die Antwort darauf ist immer ja und ich bekomme dann die unterschiedlichsten Beispiele, wie z.B: die Bibliothek der Dinge, die Artothek, das Café und das Sonntagsprogramm. Für viele sind Bibliotheken immer noch ein Ort, der vor allem für Bücher da ist. Es freut mich sehr zu hören, wenn ich zeigen konnte, dass die Bibliothek noch viel mehr zu bieten hat. Nach den Führungen bearbeite ich meistens Anfragen für Workshops und Bibliothekseinführungen in unserem Mail-Postfach und kümmere mich dann um die Veranstaltungsorganisation und -planung im Bereich „Medien- und Informationskompetenz“. Auch die Durchführung von Workshops z.B. zum Thema „K.I. & Recherche“ gehören zu meinen Aufgaben.
Einen weiteren Teil meiner Arbeitszeit verbringe ich an den Service- und Infotheken. Hier versuche ich alle kleinen und größeren Fragen unserer Besuchenden gut zu beantworten und unterstütze bei allem rund um Bibliotheksausweis, Ausleihe und Rückgabe. Diese Arbeit liegt mir sehr am Herzen.
Deine Empfehlung aus der Welt der ZLB (Programme / Medientipps / Angebote)?
Mein*e Kolleg*in Debbie organisiert gemeinsam mit Luca Mael Milsch die Veranstaltungsreihe „Vorgemerkt“ bei der verschiedene Autor*innen eine persönliche Auswahl von Medien vorstellen. Dabei entstehen total schöne und spannende Gespräche zwischen Luca und den Autor*innen. Auch das Publikum ist eingeladen Fragen zu stellen. Der erste Gast in dieser Reihe war Fatma Aydemir. Ihre Bücher „Ellbogen“ (L 248 Ayd 52 und S 212/107) und „Dschinns“ (L 248 Ayd 51) gehören zu meinen Lieblingsbüchern der letzten Jahre. Beide werden auch ganz toll im Gorki Theater inszeniert. Ein weiterer Lieblingsautor ist Saša Stanišić, der seine Geschichten besonders schön vorliest. Man findet in unserem Bestand einige Hörbücher von ihm auf CD (z.B. L 248 Sta S 802 a:MP3-CD) oder in den Digitalen Angeboten (Onleihe & Overdrive). Zum Selbstvorlesen empfehle ich „Hey, Hey, hey Tax!i“ (K 7 Sta 2:1). Außerdem möchte ich alle herzlich einladen, sich mit einer Gruppe von Freundinnen und Freunden oder Personen aus der Nachbarschaft zusammenzutun und einen Termin für eine Bibliothekseinführung oder einen Workshop zu vereinbaren. Alle unsere und Lern- und Beratungsangebote sind kostenlos und richten sich nicht nur an institutionelle Gruppen wie z.B. Schulklassen, sondern auch an alle anderen interessierten Gruppen.
Anmeldungen unter: machwas@zlb.de
Was wünschst du dir für die Zukunft der Bibliothek?
Bibliotheken sind einige der wenigen Orte der Stadt, an denen man sich morgens bis abends aufhalten kann, ohne dafür Eintritt zu zahlen oder etwas konsumieren zu müssen. Bibliotheken sind für alle da. Ich wünsche mir, dass wir an diesem Grundsatz festhalten und ihn weiter mit Leben füllen können. Noch immer gibt es Hürden, die es Menschen erschweren, die Bibliothek und ihre Angebote zu nutzen. Ich wünsche mir, dass wir diese abbauen und unsere Türen noch weiter öffnen können. Dazu braucht es auch entsprechende finanzielle Mittel und den politischen Willen, Bibliotheken als Orte der Gemeinschaft zu erhalten.